Meine Triathlon-Saison begann in diesem Jahr Mitte Juni beim Rennen der 2. Bundesliga in Eutin und endete vor kurzem, Ende August, bei der Ironman 70.3 Europameisterschaft in Tallinn. Mit gut 2 Monaten eine recht kurze Saison möchte man meinen. Nächste Saison wird das vermutlich anders, aber bis dahin ist es ja noch lange hin.
In dieser Saison bestritt ich 6 Triathlons, davon 4 Sprintdistanzen. Von diesen wiederum waren 3 im Rahmen der 2. Bundesliga Nord. Für mich waren es alles Leistungen, die in Ordnung waren. Allerdings ist es ein Format, das mir überhaupt nicht in die Karten spielt und mich jedes Mal zwingt, meine Komfortzone deutlich zu verlassen. Ein solides Schwimmen ist die Grundvoraussetzung für eine gute Platzierung. In dem Feld der knapp 80 Starter habe ich es zwei Mal vollbracht als letzter aus dem Wasser zu kommen, einmal als Drittletzter. Nichts desto Trotz habe ich es jedes Mal geschafft, noch eine kleine Gruppe (2 bis 7 Athleten) auf dem Rad zu erwischen, was mich dann doch gewissermaßen zufriedenstimmt. Das Niveau in der 2. Bundesliga ist einfach verdammt hoch und nicht zu vergleichen mit "offenen" Wettkämpfen jeglicher Art. Zur Gewichtung des Schwimmens kommt noch hinzu, dass die Streckenlängen relativ kurz sind. Auch eine Gegebenheit, die absolut gegen mich arbeitet. Mit der vorherigen Saison habe ich insgesamt 7 Wettkämpfe in der 2. Liga bestritten. In allen war ich irgendwo ein Teil des (hinteren) Feldes, aber zumindest nicht ganz Fehl am Platz. Am Ende konnte ich immer noch ein paar, wenn auch nicht viele (etwa 10 bis 20 andere Athleten), hinter mir lassen. Offensichtlich hat es in erster Linie an meinen Schwimmfähigkeiten, nicht aber am Schwimmumfang gelegen. Vielleicht lass ich meine Liga-"Karriere" damit endgültig gut sein, mal sehen.
Zwischendurch war ich bei zwei Spaßwettkämpfen am Start, ohne Windschattenfreigabe und am Ende auf dem Podium. Ein dritter Platz in Ketzin über die Sprintdistanz und ein erster Platz am Werbellinsee über die Kurzdistanz. Beides schöne Wettkämpfe, schöne Erlebnisse bei relativ gutem Wetter. Schön war's kann ich da nur sagen!
Das 4. Rennen der 2. Triathlon-Bundesliga Nord beim Salzgitter-Triathlon und mein 2. Einsatz in dieser Saison (nach Eutin). Durch krankheitsbedingte Ausfälle waren wir nur zu viert am Start, wodurch ich schonmal sicher zur Teamwertung beitragen und von der ersten bis zur letzten Sekunde alles geben musste. Im Feld der 78 Starter kam ich nach 11:28 für die 750 Meter im Salzgitter See als aller letzter aus dem Wasser, konnte aber krampfhaft noch die letzte kleine Gruppe halten.
Es ist nicht so, dass es seit der Marathon DM nichts mehr zu berichten gab. Ich finde wieder mehr und mehr Spaß am Triathlon-Training und konnte nun auch schon ein paar Ausdauer-Mehrkämpfe hinter mich bringen, teilweise sogar recht erfolgreich.
Unmittelbar nach dem Hannover Marathon bin ich wieder voll ins Schwimmtraining eingestiegen. Fünf bis sechs Schwimmeinheiten pro Woche waren dann erstmal der Normalfall. Warum so viel? Das nächste größere Ziel war ein Bundesliga-Einsatz in Eutin, bei dem es in erster Linie für mich darum geht, nicht allein als letzter aus dem Wasser zu kommen. Um es vorwegzunehmen: Das hat so mäßig gut geklappt. Vorher konnte ich noch die Rest-Laufform dafür nutzen, um einen recht großen Halbmarathon, den S25 in Berlin, für mich zu entscheiden - Mein erster Sieg in dieser Saison. Noch im Juni folgte ein zweiter Triathlon nach Eutin. Nachdem sich auch so langsam das Radfahren in den Trainingsalltag reingeschmuggelt hat, endete dieser Wettkampf für mich auf dem dritten Platz. Vergangenes Wochenende gelang mir die Titelverteidigung am Werbellinsee über die Kurzdistanz und am Tag darauf ein Sieg bei einem familiären Swim & Run in Brandenburg.
Nachdem ich im letzten Jahr mal wieder gemerkt habe, wie schön Marathon laufen sein kann, habe ich noch im vergangenen Jahr den Entschluss gefasst, einen Frühjahrsmarathon zu laufen. Mein letzter Marathon liegt also nicht weit in der Vergangenheit. Mit einer neuen persönlichen Bestzeit (2:27:21) gelang mir letzten September in Berlin ein traumhafter Saisonabschluss. Der letzte Frühjahrsmarathon liegt allerdings schon erheblich länger zurück - ganze 10 Jahre! Damals war in den Straßen Hannovers unterwegs und kann mich noch gut erinnern, wie ich erstmals unter 2:45 laufen wollte. Ich hatte die erste Hälfte etwas zu ambitioniert in 1:20h hinter mich gebracht und nach 28 Kilometern richtig zu kämpfen. Am Ende brachte ich eine Zeit von 2:50:56h ins Ziel. Das sollte dieses Mal definitiv anders werden!
Ursprünglich war die Idee, die Leistung aus Berlin als Türöffner zu nutzen, um in ein Elitefeld zu kommen. Somit habe ich dann auch auf Anfrage einen Startplatz im Elitefeld des Manchester Marathon bekommen. Letzten Endes habe ich mich dann aber aus einer Hand voll guter Gründe umentschieden und mich für die deutsche Marathon-Meisterschaft angemeldet, die am selben Tag wie der Manchester Marathon (14. April) stattfinden sollte - und das in Hannover, so schließt sich der Kreis.
Man weiß nie, was die Zukunft bringt. Ich weiß nicht, ob ich nächste Saison nochmal so eine Laufform aufbauen kann, wie ich sie gerade habe. Nach der 10-Kilometer-DM, kam der Gedanke auf, dass noch eine schnellere Zeit möglich gewesen wäre. Daher habe ich mich nach etwas Hin- und Herüberlegen für einen Start beim Paderborner Osterlauf entschieden. Der 10-km-Lauf im Rahmen des Paderborner Osterlauf gehört zweifellos zu den bestbesetzten in Deutschland. Die Streckenrekorde sind mit 27:18 bei den Männer und 30:29 bei den Frauen hochkarätig. Im vergangenen Jahr sind dort 43 Teilnehmer, darunter die ersten 5 Frauen, unter 32 Minuten gelaufen.
Eine Woche nach dem Den Haag Halbmarathon habe ich mich bereits wieder zu einer Laufveranstaltung gewagt. Auf einer Punkt-zu-Punkt-Strecke von Falkensee nach Berlin-Spandau konnte ich die 10 km in 31:50 min bewältigen. Auch wenn der vorherrschende Rückenwind da nicht unerheblich geholfen war, hat mich das, nur 7 Tage nach dem Halbmarathon, mehr als zufrieden gestimmt. Für den Osterlauf schienen die Weichen gestellt und auch die finale Vorbereitung ließ hoffen.
Die DM über 10 km hatte ich ursprünglich gar nicht auf dem Zettel, aber sie kam wie gelegen. Aufgrund meiner Laufzeiten in der vergangenen Saison habe ich nach Wettkämpfen gesucht, in denen ich Teil des (Semi-)Elitefeldes sein durfte. Dadurch bin ich auf den Den Haag Halbmarathon am 10. März aufmerksam geworden. Ich habe mich also angemeldet und Urlaub für die Vorwoche beantragt. Später wurde bekannt gegeben, dass eine Woche vor dem Halbmarathon (untypischerweise also im Frühjahr) die 10 Kilometer DM im Rahmen des Laufs "Rund ums Bayerkreuz" stattfinden sollte. Sowohl örtlich als auch zeitlich lag es nah, den Urlaub mit diesem Zehner zu eröffnen.
Seit Dezember hat mich das Lauffieber einmal mehr gepackt. Auch in der Saisonpause wollte ich selten von meinen morgendlichen Läufen absehen. Ab Januar kamen immense Laufumfänge zusammen. In den letzten 12 Wochen vor der Wettkampfwoche waren es schließlich über 1600 Lauf-Kilometer. Bereits bevor der Februar zu Ende war, konnte ich über 1200 Jahreskilometer verbuchen, über 20 km als Tagesdurchschnitt. Dass ich dementsprechend kaum geschwommen oder geradelt bin, erklärt sich vermutlich von selbst. Eine Ellenbogen-Luxation durch einen Sturz beim Bouldern im Januar tat ihr übriges: Seitdem musste ich das Schwimmen komplett einstellen. Läuferisch lief es weiterhin gut. In der Regel standen wöchentlich, meist Dienstags und Samstags, intensive Trainingseinheiten an, häufig 1000er-Serien, manchmal 400er-Serien, selten auch mal etwas längeres wie der Havelkanal parkrun (5 km in 15:47) mit kürzeren Intensitäten im Anschluss. Sonntags pflege ich gerne einen langen Lauf von etwa 2 Stunden einzulegen. Allmählich senkte sich die Herzfrequenz bei moderater Belastung und die Form stieg sukzessive. Irgendwann habe ich mir das Ziel gesetzt, die 10 km erstmals unter 32 Minuten zu laufen, und ich war durch die Trainingsergebnisse auch davon überzeugt, dass es klappen kann.
Ein Moment, der mir wohl noch lange im Gedächtnis bleiben wird, ist der, in dem ich durch das Burgtor in Lübeck laufe und mir bewusst wird, dass ich das erste Mal einen Marathon unter 3 Stunden ins Ziel bringen würde. Wie mich das mit Stolz erfüllte, ein toller Moment. Das Ganze ist mittlerweile fast 12 Jahre her. Anderthalb Jahre später folgte der erste Marathon unter 2h50 und zweieinhalb Jahre danach, 2015 in Bremen, der erste unter 2h40. Nachdem mir in diesem April ein Halbmarathon unter 70 Minuten gelungen ist, sollte nun also endlich die letzte mir mögliche magische Marke fallen: Die 2h30 im Marathon. Da für mich im Frühjahr kein Marathon in Frage kam, wartete ich gespannt auf den vermutlich schnellsten Marathon der Welt: Der prestigeträchtige Berlin Marathon. Für einen Startplatz in Berlin muss man eigentlich den Weg über einen Reiseveranstalter gehen oder auf sein Losglück hoffen. Wie bei meinem ersten Start in Berlin (2016) konnte ich allerdings einen garantierten Startplatz erbitten, da ich ein relativ aktuelles Marathon-Finish unter 2h45 vorweisen konnte (in diesem Fall eine 2h32 aus Lübeck 2021). 2016 beendete ich die Saison in Berlin als Gesamt-373. beziehungsweise 111. meiner Altersklasse (zu jener Zeit 30-34) mit einer Zeit von 2:43:36. Es sollte also mein zweiter Start beim Berlin Marathon werden, zudem mein 15. Marathon insgesamt.
Bei der fünften und letzten Station unserer ersten Saison in der 2. Bundesliga Nord, sind wir bereits am Freitag nach Hannover gereist. Neben dem Streckencheck und letzten Vorbereitungen durften wir am Samstag noch die Athleten der ersten Bundesliga bestaunen. Das Format sowohl bei den Erst- als auch Zweitligisten ist spannend und innovativ. Zunächst wird jeder Athlet einzeln auf die Strecke geschickt, um 250 Meter zu schwimmen, 5 km Rad zufahren und 1,5 km zu laufen. Mit 20 Sekunden Zeitabständen zwischen den jeweiligen Starts soll dieser Prolog als reines Time Trial, also ohne Windschatten, ausgetragen werden. Etwa eine Stunde später darf der schnellste Athlet des Prologs dann als erstes in einen Triathlon mit 500 Metern Schwimmen, 15 km Radfahren und 3,5 km Laufen starten. Ihm folgen dann die verbleibenden Athleten in den jeweiligen zeitlichen Abständen, die sich zuvor aus dem Prolog ergeben haben. Als "Diesel" lass ich mich als letzter unserer Starter aufstellen. Das bedeutet etwas kürzere Erholungszeit, aber ich denke, ob 50 oder 60 Minuten macht da für mich keinen Unterschied.
Irgendwo zwischen einem Wettkampf, den man "einfach mitnehmen" will, wenn die 70.3 WM schon mal wieder nach Europa kommt und einem Kräftemessen, bei dem man doch wieder das absolut beste aus sich rausholen will. Das war die diesjährige Ironman WM über die halbe klassische Distanz. Es ist der zweite Anlauf nach 2019, zu der Zeit in Nizza, dieses Mal im finnischen Lahti, knapp 100 km nördlich von Helsinki. Mehr noch als letztes Mal, definiere ich meine Ziele mit Ambitionen. Ein Platz unter den ersten 20 innerhalb der Altersklasse wäre großartig, eine Top 10 ein absoluter Traum. Im Grunde ist es exakt wie mit meinen Hawaii-Ambitionen (2018 mit Platz 82, 2022 mit Platz 13), bloß um ein Jahr versetzt. Unsere Unterkunft befindet sich im beschaulichen Hyrylä, unweit vom Flughafen in Helsinki. Nachdem am Samstag die Frauen die Weltmeisterschaften unter sich ausgefochten haben, folgen am Sonntag, den 27. August die Männer.
Eine wettkampfreiche Zeit nimmt ihren Lauf. Seit dem letzten Juli-Wochenende bin ich jedes Wochenende auf Achse. Neben dem Müritz-Triathlon und der deutschen Meisterschaft durfte ich auch wieder an zwei Bundesliga-Rennen teilnehmen. Am 6. August stand das dritte Saisonrennen in Salzgitter an, welches im "klassischen Format" (Sprint-Distanz, Windschattenfreigabe und Massenstart) ausgetragen wurde. Am 20. August, zwei Wochen später, dann schon das vorletzte Saisonrennen, ein Teamsprint im sächsischen Grimma. Um schonmal einen kleinen Ausblick zu geben: Das Saisonfinale findet bereits in 2 Wochen, am 3. September in Hannover statt. Dem voraus geht kommendes Wochenende die Ironman 70.3 WM in Lahti (Finnland). Es wird also keines Wegs langweilig.
Ein Wettkampf, eine Meisterschaft, die ich in meiner Saisonplanung noch nicht lang auf dem Zettel hatte nahm erst kürzlich einen Platz in einer kleinen Lücke meines Jahreskalenders ein. Bei der Weltmeisterschaft Mitte Januar kam die Frage auf, ob man sich in Bremen wiedersehe. Ein Vorschlag, den ich erstmal ablehnte, weil mir so war, als sei an dem Wochenende ein Bundesliga-Wettkampf. Als ich dann nochmal nachgesehen hatte, merkte ich, dass besagte DM in Bremen tatsächlich eine Woche vor dem einen und eine Woche nach dem anderen Bundesliga-Wochenende starten sollte. Somit habe ich mich dann doch noch zum spätestmöglichen Zeitpunkt angemeldet und mir eine Unterkunft organisiert. Am 13. August also stand wieder Vollgas im Plan. Anders als in Hamburg sind in Bremen mehrere Altersklassen und Geschlechter in einer Startwelle gestartet (insgesamt gab es zwei) und auf dem Rad war das Windschattenfahren verboten und somit Zeitfahrräder erlaubt. Vor meiner Reise nach Bremen durfte der obligatorische Blick auf die Teilnehmerliste nicht fehlen. Ich witterte meine Chance, einfach würde es aber nicht werden.
Mit meinem fünften Start am vergangenen Sonntag war ich bei keiner anderen Veranstaltung häufiger über dieselbe Distanz am Start wie beim Müritz-Triathlon. Kein Wunder - Diese Veranstaltung ist meine absolute Lieblingsveranstaltung! Perfekt organisiert, großer Event-Charakter und doch irgendwie familiär. Dabei ist die Teilnahmegebühr so niedrig wie bei einer anderen Veranstaltung und dennoch lockt der Veranstalter durch großzügige Prämien jedes Jahr aufs neue ein sehr leistungsdichtes Feld nach Waren. Das erste Mal trieb es mich 2015 an die Müritz. 2016 durfte ich sogar mit der Startnummer 1 mitmachen und erreichte dort auch meine bislang einzige Podiumsplatzierung beim Müritz-Triathlon. 2017-2019 musste der Müritz-Triathlon in meiner persönlichen Saisonplanung leider anderen Veranstaltungen weichen ('17 und 19' dem Regionalliga-Rennen am Silbersee und '18 dem Ironman Hamburg). 2020 war tatsächlich das einzige letzte Juli-Wochenende seit 2014, an dem ich keinen Wettkampf bestritt. Die Corona-Pandemie legte die Veranstaltungsbranche lahm.
Während ich 2015 und '16 noch für den Tri-Sport Lübeck startete, war ich 2021 als Bargteheider dabei und in diesem und letzten Jahr als Potsdamer. Das Wetter war jedes Jahr ähnlich. Die Wassertemperatur lag nie weit über 20° C, es war jedes Mal wellig (2021 wurde das Schwimmen daher sogar verkürzt) und der Wind wehte jedes Mal auf dem Rad relativ kräftig von hinten, als aus Waren weg fuhr und von vorn als es zurück ging. Die Luft war mal mehr, mal weniger warm. In diesem Jahr ist es eher kühl, und es kommt dann noch Regen hinzu.
Wie oft bietet sich im Leben schon die Möglichkeit einer Heim-WM? Für die diesjährige Austragung der Alterklassen-Weltmeisterschaften im Triathlon über die Sprintdistanz (0,75 km Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen) wurde Hamburg (am 14. Juli) auserkoren. Da sich der Jungfernstieg bzw. der Hamburger Rathausmarkt nur 60 km (Luftlinie) von meinem Elternhaus bzw. weniger als 250 km von meiner Wohnung befindet, hätte es wohl an Wahnsinn gegrenzt, die Gelegenheit nicht wahrzunehmen. Kurz nachdem ich mich um eine Nominierung beworben habe, erreichte mich auch schon eine Nachricht von Maike, einer ehemaligen Vereinskollegin aus Lübeck, ob ich nicht auch in einer Mixed-Staffel (am Sonntag den 16. Juli) mitmachen würde. Na klar! Das Format verspricht Spannung vom ersten Kraulzug bis zum letzten Laufschritt. 4 Teilnehmer eines Teams absolvieren nacheinander 300 m Schwimmen, 5 km Radfahren und 1,5 km Laufen, in der Reihenfolge Mann, Frau, Mann, Frau.
Nach einer gehaltvollen Trainingswoche trieb es mich diesen Samstag an den wunderschönen Werbellinsee nördlich von Berlin. Genau wie im letzten Jahr ist diese Veranstaltung erneut Austragungsort der Triathlon Regionalliga Ost. Im vergangenen Jahr verbrachte ich das besagte Wochenende allerdings in Roth. Daher bot es sich an, sich dieses Jahr für diesen Wettkampf anzumelden, um besser beurteilen zu können, wie sich denn die Teamkameraden im vergangenen Jahr so geschlagen haben. Obwohl ich dieselbe Strecke wie die Regionalligisten absolviere starte ich außerhalb der Liga-Konkurrenz im offenen Wettkampf, eine halbe Stunde später als einer von über 300 in der dazugehörigen Startwelle.
Schwierig zu sagen, wie lange dieser Traum schon lebte und wann diese Gedanken das erste Mal Besitz von mir ergriffen. Es muss schon eine ganze Weile sein. Fest steht, dass ich am 24. Juni 2012, also vor etwa 11 Jahren, meinen ersten Triathlon im Rahmen des Rosenstadt-Triathlons in Eutin bestritt. Auch damals fand dort ein Wettkampf der 2. Bundesliga Nord statt. Es hatte fast den ganzen durchgeregnet. Am Ende kam ich als 6. auf der Kurzdistanz in der offenen Wertung über die Ziellinie. Besagte 11 Jahre später hat es mich tatsächlich an diesen Ort zurück geführt, etwa 30 km von meiner Heimat, mittlerweile aber etwa 300 km von meinem Wohnort, entfernt. Was hat sich noch geändert? Die Wechselzone ist umgezogen, die Strecken haben sich etwas geändert und dieses Mal bin ich tatsächlich Teil des Starterfeldes der zweiten Bundesliga, zusammen mit dem Triathlon Potsdam. Der Traum ist also nach langer Zeit zum Leben erwacht.
Die Wahl meines Vorsaison-Highlights in diesem Jahr fiel mir letzten Endes doch recht leicht. Es handelt sich um die Lieblingsdistanz meiner triathletischen Lieblingsdisziplin in der Nähe meiner relativ neuen Heimat. Zum zweiten Mal nach 2014 ging es für mich zum Berliner Halbmarathon. Dieses Mal sollte es etwas schneller werden als die 1:18, die ich als 9 Jahre jüngerer Lübecker damals gelaufen bin. Da es am Ende so gut ausging, dass mir an einigen Stellen fast ein wenig die Worte fehlen, möchte ich auf ein paar Worte zurückgreifen, die mir ein paar für mich einflussreiche Menschen über die letzten Jahre mit auf den Weg gegeben haben. Die Worte sind nur sinngemäß wiedergegeben, oder zumindest so wie ich sie verstanden habe.
Meine persönlichen Halbmarathon-Meilensteine:
Dresden, viertel nach 6 am Abend. "Hast du eine bestimmte Zielzeit?", frage ich sie und bekomme als Antwort eine Gegenfrage: "Was willst du denn laufen?" Ich: "Eine tiefe 32." Während sie mir eine Dresdner Eierschecke reicht sagt sie: "Das passt, dann laufen wir zusammen." Das war mein kurzer Dialog mit der aktuellen deutschen Marathonmeisterin beim Meet and Greet am Vorabend des Citylauf Dresden.
Vierzehn Stunden später finde ich mich an der Startlinie in einem internationalen Starterfeld mit nationaler Laufprominenz wieder. Ein Breitensportler, ein Triathlet, der sich in der Hoffnung, nicht aufzufliegen, unter die Läufer gemischt hat. Nicht nur, dass mein Ziel nun kein gut gehütetes Geheimnis mehr war, auch das Wetter konnte auch nicht mehr als Ausrede genutzt werden: Der Wind der Vortage ist abgeflaut, die Luft ist angenehm temperiert, die Strecke verdammt schnell. Um 10:15 setzt sich das Feld in Bewegung. Kurz darauf formiert sich eine kleine Gruppe um Domenika Mayer. Wie geplant finde auch ich mich in dieser Gruppe wieder. Der erste Kilometer vergeht mit etwas Unterstützung durch einen leichten Rückenwind in rasanten 3:06 Minuten. Na, das fängt doch schonmal gut an!
Am 8. Oktober um 15:48 Uhr Ortszeit endet meine Saison 2022. Was hinter mir liegt, sind knapp über 1000 Stunden Trainings- und Wettkampfstunden in den letzten 10 Monaten - deutlich mehr als je zuvor. Der überwiegende Teil fand wie üblich auf dem Rad statt, aber auch Kräftigungs- und Athletiktraining lag recht deutlich im dreistelligen Bereich. Das große Saisonhighlight stand früh fest: Die Ironman Weltmeisterschaft. Acht weitere Triathlon-Wettkämpfe kamen dieses Jahr zusammen, darunter 4 Einsätze in der Regionalliga Ost, drei Mitteldistanzen und ein Triathlon über die klassische Distanz bei der Challenge Roth. Hinzu kamen drei Laufwettkämpfe.
Wie so oft rückte der Tag, auf den man so lange hin gefiebert hat, fast unbemerkt so nah, dass er schon fast greifbar war. Gleichzeitig liegt die Qualifikation aus Hamburg Ende August 2021 so weit zurück, dass es sich anfühlt, als hätte das alles in einem früheren Leben stattgefunden. Tatsächlich ist sehr viel seitdem passiert. Über ein Jahr ist damit zwischen dem Qualifikationsrennen und der Weltmeisterschaft vergangen, und in einem solchen Jahr kann nun mal viel passieren. Auf einiges blickt man mit einem weinenden, auf anderes mit einem lachenden Auge zurück.
Nach einer doch recht ergiebigen Saisonpause wurden die Trainingsumfänge schon bald auf neues Niveau angehoben. Nach dem sportlichen Erfolg aus Hamburg waren die Ambitionen groß, an Motivation mangelte es selten. So verstrichen die Tage, Wochen, Monate. Neben dem Training und der Arbeit blieb selten der Blick nach rechts und links und oft reihte sich ein Termin an den anderen. Der Begriff „Entbehrung“ machte sich bis zu diesem Jahr nicht allzu oft in meinen Gedanken breit, in diesem Jahr änderte sich das allerdings. Dennoch tat ich ja nach wie vor das, was mir Spaß macht und worauf ich am Ende des Tages oft stolz zurückblicken konnte. Nun ging es letztendlich auf das Ende einer recht langen Saison zu. Zudem, das hat wohl noch keiner vergessen, handelte es sich um die erste Saison seit 2019, die nicht maßgeblich von der Corona-Pandemie geprägt war.
18. September, strahlender Sonnenschein über Sachsens Hauptstadt. Dazwischen haben sich allerdings noch ein paar Wolken breitgemacht, die immer mal wieder für Schauer und Temperaturen im einstelligen °C-Bereich sorgen. Am Tag zuvor hab ich noch meine letzte Radeinheit absolviert und just, nachdem ich fertig war, schüttete es wieder. Glück gehabt..? Damit war dummerweise mein Wetterglück fürs Wochenende aufgebraucht.
Bei 16,5°C Wassertemperatur und einer noch deutlich kühleren Lufttemperatur wurde das Schwimmen bei der vom Juli verschobenen Prämiere des Ironman 70.3 Dresden von 1900 auf 750 Meter verkürzt. Hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich (wie vermutlich die meisten Teilnehmer) das verkürzte Schwimmen lieber gegen angenehmeres Wetter getauscht, aber man muss es halt nehmen, wie es kommt.
Auch der fünfte und letzte Regionalligawettkampf findet an einem Samstag statt. Am 10. September ertönt der Startschuss pünktlich um 16 Uhr. Das Format des finalen Wettbewerbs ist eine Teamstaffel, bei der in jedem je 4 Teilnehmer einen Supersprinttriathlon mit 400 Meter Schwimmen, 10 km auf dem Rad und 2,5 km beim Laufen zurücklegt. Den Anfang macht Matti, der die entstandene Lücke beim Schwimmen direkt eindrucksvoll auf dem Rad mit der tagesschnellsten Zeit schließt und die Führungsposition übernimmt. Mit dem bei weitem schnellsten Lauf des Tages übergibt er mit 1:18 min Vorsprung auf mich.
Was kann in 30 Minuten alles so schief gehen? Der Vorsprung schmilzt schnell durch meine bescheidenen Schwimmkünste. Nach einem eher mäßigen Wechsel werde ich auf dem Rad schnell von einer 4er-Gruppe, bestehend aus zwei Athleten vom Team Berlin, einem Gnu und einem Lausitzer eingeholt. Nach etwas taktischem Geplänkel kommt die Attacke der Berliner an einer der 10 Wenden. Genau hier rutscht mir mein Schuh aus dem Pedal. Die Freude, den Asphalt nicht zum dritten Mal in 3 Wochen zu küssen, wird schnell davon überschattet, dass ich die Gruppe verliere. Während ich das Gnu und den Lausitzer wieder einfange, verschwinden die Berliner am Horizont. Der Rest meines Einsatzes lief dafür relativ gut. Die Lücke von etwa 20 Sekunden egalisiere ich mit einem vernünftigen zweiten Wechsel und einem ordentlichen Lauf. Ich übergebe mit 41 Sekunden Vorsprung an Marvin. Marvin macht ein beherztes Rennen und verteidigt die Führung, übergibt mit 19 Sekunden Vorsprung auf Martin, der mit einem ebenso beherzten Rennen lediglich die Führung an das Team Berlin abgeben muss und den zweiten Platz ins Ziel bringt.
Wer das allgemeine Triathlon-Geschehen ein wenig mitverfolgt, wird es mitbekommen haben: Der Ironman Dresden wurde vier Tage vor seiner geplanten Premiere abgesagt. Wo sich aber die eine Tür schließt, so öffnet sich doch nicht selten eine andere. Noch am Abend vor der offiziellen Absage, als die Gerüchteküche schon am Überkochen war, habe ich mich also so wie viele andere dazu entschieden, mich für den Müritz-Triathlon anzumelden. Die Konsequenz aus der Absage in Dresden war eine Leistungsdichte an der Müritz, die diese Veranstaltung, die ohnehin schon immer gut besetzt war, nie zuvor gesehen hat. So fanden sich auf einmal 10 StarterInnen (, wenn ich mich nicht verzählt habe, ) mit Profi-Lizenz in der Meldeliste wieder.
Der Ausrichter MSC Waren lockt jedes Jahr nicht nur mit großzügigen Preisgeldern (bei den Männern bis Platz 6), sondern auch mit einer makellos organisierten Veranstaltung, attraktiven Strecken und familiären Flair. Es ist definitiv eine meiner Lieblingsveranstaltungen, bei der ich nun das vierte Mal am Start stehen darf. Es wäre sicher noch häufiger gewesen, wenn die Veranstaltung in der Vergangenheit seltener mit Regionalliga(-Nord)-Wettkämpfen auf ein Wochenende gefallen wäre. Ich verbinde echt schöne Erfahrungen mit dieser Veranstaltung. 2016 zum Beispiel durfte ich die Startnummer 1 tragen und erreichte das Podium. Insofern hatte die Absage des 70.3 Dresden, der den Start an der Müritz in diesem Jahr verhindert hätte, auch etwas Positives. Auf jeden Fall ist der Müritz-Triathlon eine absolute Empfehlung!
Lange ist's her, da ahnte man noch nichts davon, was das Jahr 2020 für uns alle bereit hielt. Vor etwa 3 Jahren kümmerte sich Timo vom Tri-Sport Lübeck darum, ein Startplatz-Kontingent für den Verein zu reservieren und nach etwas Zögern entschied mich dann irgendwann dazu, mit von der Partie zu sein. Roth muss ein Triathlet mindestens einmal im Leben gemacht haben, eine unvergleichliche Erfahrung und das vermutlich mit zwei Dutzend Vereinskollegen im Juli 2020. Doch es sollte alles anders kommen. Aus Gründen, die allen bekannt sind, fiel die Veranstaltung wie praktisch alle anderen aus. Das Jahr darauf fand Sie wieder statt, allerdings verschoben auf den September in abgespeckter Variante (weit reichende Hygienemaßnahmen, stark reduziertes Starterfeld und Streckenverkürzung) und mit der Option, sein Startrecht auf 2022 zu verschieben. Für letzteres entschied ich mich.
Nach langem Vorlauf ist das Wochenende nun endlich da. Ich mach mich bewaffnet mit Rennausrüstung und einem 9€-Ticket auf eine siebenstündige Bahnreise Richtung Allersberg in der Rothsee-Region. Dort wohne ich fürs Wochenende in einer hübschen Ferienwohnung zusammen mit vier Gefährten aus Dithmarschen. 'Leider vier' muss man sagen, denn geplant waren zwei weitere, die sich aber zum ungünstigsten Zeitpunkt mit Corona infiziert haben.
Bei meiner Ankunft kommt noch ordentlich Regen runter und es ist kühl. Das soll sich aber für das restliche Wochenende ändern. Sonne satt und sommerliche Temperaturen! Was will man mehr! Noch am Freitag holen wir unsere Startunterlagen ab, spazieren über das Event-Gelände und saugen die Roth-Atmosphäre auf. Der Samstag ist entspannt: Ein bisschen Schwimmen im Main-Donau-Kanal, ein bisschen Radeln, ein bisschen laufen, Rad einchecken und essen.
Nachdem ich ein ausgiebiges Auftakttraining genossen durfte, fahren wir, Martin, Marvin, Claudius und ich, geschlossen um 11 Uhr nach Gera. Begleitet von strahlendem Sonnenschein, sommerlichen Temperaturen und bester Laune treffen wir kurz nach 2 in Gera ein. Erstmals nach 2016 soll heute der Triathlon Potsdam wieder in der Regionalliga vertreten sein.
Nicht nur in grüner Kleidung, sondern teilweise auch grün hinter den Ohren, was die Regionalliga Ost angeht, erkunden wir das Wettkampfgelände, den Hofseepark in Gera. Das Wettkampfformat verspricht kurzweilige Rennaction! Am ersten Tag findet ein Swim and Run statt, bei dem alle Teilnehmer der Regionalliga Ost der Männer gleichzeitig im Hallenbecken 700 Meter schwimmen und anschließend über einen Laufkurs von gut 5 km Länge und einigen Höhenmetern ihr Können beweisen. Die Zeitabstände am Ende des ersten Renntages werden dann herangezogen, um in der entsprechenden Reihenfolge am zweiten Tag ein Jagdrennen durchzuführen. Dieses wird als Supersprinttriathlon über 400 m (erneut im Hallenbecken), 10 km mit Windschattenfreigabe auf dem Rad und einem flachen Laufkurs von etwa 3,3 km Länge durchgeführt. Am Ende werden dann die besten drei Platzierungen jedes Teams zusammenaddiert und das Team mit der geringsten Platzziffer macht das Rennen.
7 Wochen nach dem Drittelmarathon beim RBB-Lauf darf ich meine Laufform erneut in testen. Dieser Lauf über 10 km ist für mich erst der zweite Wettkampf überhaupt in meiner neuen Heimat Potsdam, mit Start und Ziel in meinem neuen zweiten zu Hause, dem Luftschiffhafen, der Trainingsstätte in direkter Nachbarschaft zu meinem Büro.
Anders als beim letzten Mal ist die Saison nun bereits ein bisschen weiter fortgeschritten. Vier Wochen vor der Langdistanz in Roth stand also mächtig Trainingsvolumen, gespickt mit einigen intensiven Einheiten, auf dem Plan. Somit fielen allein auf die letzten 3 Tage unmittelbar vor dem Lauf insgesamt über 90 Laufkilometer. Dennoch geh ich mit Hoffnungen und Ambitionen an die Startlinie, aber eben auch mit Ungewissheit, ob meine Beine nach der Vorbelastung so funktionieren würden wie gewünscht.
Um 9:20 ertönt der Startschuss bei gutem Wetter. Es ist teils bewölkt, warm, aber nicht heiß, auch nicht allzu windig. Genau wie beim RBB-Lauf kann ich mich in einer Vierergruppe an die Spitze des Feldes setzen. Anders als vor 7 Wochen nehme ich mir fest vor, am Anfang nicht vorzulaufen, was allerdings auch nicht allzu schwer fällt. Denn obwohl dieses Mal anfangs nicht der Wind von hinten bläst und der erste Kilometer nicht komplett geradeaus verläuft, ist wie beim Drittelmarathon der Kilometer 1 in 3:11 Minuten passé. Für das erste Drittel bleiben wir zu viert bis für den Luisenplatz erreichen. An dieser Stelle setzt sich einer aus unserer Gruppe nach vorne ab und macht Meter um Meter gut, noch bevor es zum Schloss Sanssouci hinauf geht. Das ging dann doch so schnell und wirkte so dominant, dass ich mir dachte, das restliche Rennen um Platz 2 zu bestreiten. Während ich mich in der Bergaufpassage weiterhin an meinen verbleibenden beiden Begleitern festbeiße, laufe ich anschließend auch bergab mit Druck. Schneller als gedacht hänge ich hier bereits die beiden Kontrahten ab, bis deren Schritte langsam verstummen. In der Ferne sehe ich noch den Führenden, der (zusammen mit Rayk auf dem Führungsfahrrad) seinen Schritt weiterin stramm durchzieht. Die Hälfte der Strecke liegt nach 16:23 Minuten hinter mir.
Am Sonntag den 8. Mai ging für fünf Jungs aus unserem neu gegründete Regionalliga Team zur Saisoneröffnung nach Ferropolis, der „Stadt aus Eisen“. Beim Neuseenman wollen Claudis, Martin, Marvin,
Tobi und ich unsere gute Form unter Beweis stellen oder zumindest schauen, wo wir stehen. Um 6:30 geht es also für uns geschlossen auf zum Industriemuseum in Gräfenhainichen. Gute zwei Stunden
vor dem Start um 10 Uhr kommen wir an, schnappen uns unsere Startnummern und richten uns die Wechselzone ein.
Für den einen ist es der erste Triathlon seit sechs Jahren, für den anderen die erste Mitteldistanz überhaupt, für uns alle aber zumindest der erste Triathlon-Wettkampf in diesem Jahr und der
erste seit 2019, der komplett ohne die Einschränkungen, die mit dem Corona-Virus einhergeht. Das Wetter könnte durchaus schlechter sein, vor allem, wenn man im Nachhinein hört, womit sich
Triathleten in Ingolstadt und Hamburg an diesem Tag auseinandersetzen müssen. Es ist recht kühl, deutlich kühler als letzte Woche, etwas bewölkt und etwas windig. Die Lufttemperatur erreicht ihr
Maximum heute bei etwa 15°C. Alles noch im Rahmen.
Wie so oft wird die Saison mit einem Lauf eröffnet. Dieses Mal über eine meiner Lieblingsdistanzen, dem Halbmarathon. Eine amtlich vermessene Strecke sollte her, denn das Ziel ist in erster Linie eine valide neue Bestzeit. Ursprünglich sollte es nach Prag gehen, aber leider habe ich den Termin verdödelt. Statt am Wochenende des 26./27. März, wie ich lange annahm, findet der Prag Halbmarathon eine Woche später als gedacht statt. Leider fällt er damit auf ein Wochenende, an dem ich auf der Arbeit gebraucht werde. Somit geht es also an einem leicht bewölkten, windarmen und kühlen Sonntag in Heimatnähe nach Hamburg-Neugraben. Perfekte Laufbedingungen nach einem Samstag, an dem ich etwa den halben Tag (ja, wirklich ca. 12 Stunden) mit Schlafen und den Rest zum Großteil mit Essen und Ausruhen verbracht habe.
Was für ein Jahr! To state the obvious: Eines, das nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie geprägt war. Das lies sich im privaten Alltag, im Arbeitsalltag, im allgemeinen sozialen Leben und beim Thema Veranstaltungen jeglicher Art wohl kaum übersehen. Lange Zeit wurden sämtliche Sportveranstaltungen verschoben oder ersatzlos abgesagt. Als eine der ersten größeren Veranstaltungen 2021 fand in Dresden ein Einladungslauf statt. Letzten Endes konnte jeder mitmachen, man musste lediglich eine gewisse "Normzeit" vorweisen können. Da ich viel gelaufen bin, um meine neue Umgebung, Potsdam, zu erkunden, war die Laufform auch sehr gut und so reichte es in Dresden für eine neue Bestzeit: 32:23. Es sollte also mit Rückenwind in die Saison gehen, die aber dann auch nicht so wirklich stattfand. Die Triathlon-Regionalliga Nord wurde mehr oder weniger komplett gestrichen. In den Sommermonaten gab es dann aber doch ein paar Lichtblicke und somit konnte ich zumindest 3 Triathlons absolvieren: Eine Kurzdistanz im Schlaubetal (Brandenburg), eine Mitteldistanz beim Müritz-Triathlon und schließlich mein Traumrennen beim Ironman Hamburg. Letzterer entpuppte sich als bislang persönliches sportliches Highlight, nicht nur in diesem Jahr sondern überhaupt. Zwischendurch konnte ich noch an ein paar Läufen teilnehmen. Die Saison wurde mit einem Klassiker, dem Marathon in der Heimat besiegelt. Dort erreichte ich mit einem zweiten Platz eine weitere neue Bestzeit: 2:32:22.
2017 – Trump wird US-Präsident, Steinmeier Bundespräsident, das Farbfernsehen erfreut sich immer größerer Beliebtheit und noch ahnt niemand irgendetwas von einer anstehenden Pandemie. Zudem war es das Jahr meines letzten Marathons. Meine Bestzeit liegt weitere 2 Jahre zurück.
Nach einer nicht so üppig gefüllten aber umso erfolgreicheren Triathlon-Saison beschließe ich, einen Versuch zu unternehmen, meine Laufform in etwas Zählbares zu verwandeln. Zwei Optionen stehen im Oktober zur Auswahl: Zwei deutsche Meisterschaften (erst HM, 2 Wochen später 10 km) oder ein Marathon in der Woche dazwischen. Mit der Intuition, dass die Ausdauer nach einem Ironman ausgeprägter als die Grundschnelligkeit sein dürfte, entschließe ich mich dann für letzteres. Eine weitere Überlegung ist „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, denn ein Marathon im Frühjahr ist für mich keine Option im Hinblick auf eine Triathlon-Saison und zumindest nächstes Jahr laufe ich im Herbst meinen Marathon lieber am anderen Ende der Welt, nachdem ich 180 km über Big Island geradelt sein werde. Zudem ist es einfach mal wieder Zeit für eine neue Bestzeit. Seit August 2020 konnte ich meine persönlichen Bestleistungen über Laufdistanzen von 1000 Meter bis zum Halbmarathon updaten. Lediglich im Marathon steht noch die Zeit aus Bremen aus Oktober 2015 – 2:37:54 h.
Ursprünglich war der Plan, beim Prag Halbmarathon Anfang September 2021 eine neue Bestzeit über diese Distanz zu laufen. Noch ursprünglicher war dieser Plan für März 2020 angesetzt. Nachdem der Lauf aber wegen der nach wie vor anhaltenden Pandemie zum vierten Mal in Folge sehr kurzfristig um ein halbes Jahr verschoben wurde, öffnete sich an anderer Stelle eine neue Tür. Der Ironman Hamburg hatte vor einigen Wochen wieder seine Anmeldung geöffnet. Was bei mir zunächst nur ein Hirngespinst war, wurde durch den erneuten Wegfall des langersehnten Laufs in der tschechischen Hauptstadt zu einer ernsthaften Überlegung. So fand ich mich irgendwann in den ersten Augusttagen wieder. Noch einmal mit meiner Freundin und meinem Trainer beraten, noch zwei Mal drüber schlafen und schon war ich um gut 600 € ärmer und um einen Startplatz reicher, der mir an meinem 35. Geburtstag ein hoffentlich schönes Rennen bescheren sollte.
Nach einer langen Wettkampfpause, die sich aus wohl bekannten Gründen durch das komplette Jahr 2021 und darüber hinaus gezogen hat, darf ich meine Form nach 21 Monaten nun endlich wieder im Wettkampf testen. Der Veranstaltungsort ist das beschauliche Örtchen Müllrose. Glücklicherweise ist es schöner und riecht auch besser als es der Name vermuten lässt. Immerhin wirbt die Stadt dafür, dass "Tor zum Schlaubetal" zu sein. Das Schlaubetal ist somit auch Namensgeber der Veranstaltung.
Es begann im Dezember 2019, als ein Virus aus Wuhan sich ausbreitete und sich bald auf der ganzen Welt wiederfand. Seit November 2020 sind nun sämtliche Schwimmhallen für die Öffentlichkeit und weitgehend für Vereine geschlossen. Die Tage waren kurz und kalt, anders gesagt: etwas zu ungemütlich, um allzu viel Fahrrad zu fahren. Was aber nach wie vor geht, ist laufen. So kam es, dass ich jede Woche von Dezember bis Februar minimum 100 Wochenlaufkilometer gesammelt habe, nicht zuletzt um mein neues zu Hause kennenzulernen. Bereits Ende Februar stehen dann bereits 1000 Jahreskilometer zu Buche. Der Wunsch die vielen Laufkilometer dann noch irgendwie im Wettkampf zu verwerten, liegt nahe. So kam eine Initiative Laufszene Sachsen gerade recht. Am 21. März soll im großen Garten in Dresden ein Laufevent stattfinden, bei dem Rennen über 10 km, Halbmarathon und Marathon abgehalten werden durften. In erster Linie für Eliteläufer, aber auch unter anderem für Athleten, die eine Bestzeit unter 35 Minuten nachweisen konnten, wenn sie beim 10-km-Lauf über die vier weiträumig abgesperrten, amtlich vermessenen Runden rennen wollten. Für einige wenige wird es dabei um die Erfüllung nationaler oder internationaler Normen und Kriterien gehen, für fast alle um neue persönliche Bestzeiten.
Das Jahr 2020, "das wohl den meisten als das Corona-Jahr in Erinnerung bleiben wird, sportlich gesehen das Jahr, in dem die olympischen Spiele auf das nächste Jahr verschoben werden mussten. Ebenso sind nahezu alle Sportveranstaltungen ausgefallen. Als Hobby-Triathlet konnte ich mich dann oftmals glücklich schätzen, dass die Einschränkungen recht überschaubar waren. Das Vereinstraining kam über gewisse Phasen komplett zum Erliegen, was auch bis heute andauert und wer weiß, wie lange das noch so bleibt. Jedoch war es zu keinem Zeitpunkt so, dass man nicht zumindest mit dem Rad vor die Haustür oder eine Runde Laufen gehen konnte. Im Sommer konnte man durchaus dazu ins Freiwasser, teilweise war das Schwimmtraining auch in der Halle unter Einhaltung gewisser Hygienemaßnahmen möglich.
Bereits vor einigen Wochen konnte ich zwei neue Bestzeiten erlaufen. Am Abend des 11. Juli über 3000 Meter und eine Woche später über 5000 Meter. Im August wollte ich den Trend aufrecht erhalten und mit ansteigender Distanz weitere Bestzeiten erlaufen. Zunächst ging es nach Hamburg. Es stand die alljährlich stattfindende Nacht der Zehner in Hamburg an. Zunächst waren viele skeptisch, ob dieses Event überhaupt in diesen Zeiten stattfinden würde - so auch ich. Tatsächlich fand es statt - wenn auch mit recht kurzfristigen Anpassungen: Der Ort wurde zunächst von der Jahnkampfbahn ein paar Kilometer weiter nach Norden in das Hammer-Park-Stadion verlegt. Zudem wurde der Zeitplan angepasst. Statt Freitagabend sollte das Ereignis nun über den kompletten Samstag stattfinden. Um das Feld effektiv zu entzerren fanden auch mehr Zeitläufe statt. Dazu wurde eine außerordentliche Hitze angesagt, was dazu führte, dass ein großer Bogen um die Mittags- und Nachmittagszeit gemacht wurde und die langsameren Läufe am Morgen und Vormittag durchgeführt wurden, während die schnelleren Wettbewerbe am Abend ausgetragen wurden.
Wer hätte es vor einigen Wochen noch für möglich gehalten und ernsthaft die Hoffnung hegen können, dass nun schon wieder Wettkämpfe stattfinden. Richtige Wettkämpfe, keine virtuellen, sondern ganz offiziell, Schulter an Schulter mit den Konkurrenten. Trotz völlig akzeptablen Einschränkungen, kam eine Stimmung, die einen die außergewöhnliche Situation in den vergangenen und kommenden Monaten nahezu vergessen ließ. Die Rede ist hier von zwei Sportfesten auf dem Buni inklusive Laufwettbewerben, veranstaltet vom LBV Phönix, gut einen Kilometer vor meiner Haustür.
Ich kann mich noch erinnern, wie ich Anfang Mai 2012 das erste Mal zum Vereinsschwimmtraining kam. Vorher hatte ich hier und da sporadisch das Schwimmbad aufgesucht, um meine obligatorischen 1500 Meter durchzuschwimmen, erst mit einem brustähnlichen Stil, später mit einem kraulähnlichen. Ich erinnere mich, dass ich mich so in etwa auf 33 Minuten vorgearbeitet hatte bis zu diesem Mai. Ich glaube bereits beim 2. Schwimmtraining hieß es: "Wir schwimmen heute einen 400-Meter-Test". Und ich erinnere mich an das wilde Rumgewühle im Chlorwasser, das Ringen nach Luft, das Brennen in den Armen und auch an die Zeit, die dabei raus kam: 7:11. Seitdem hat sich ein bisschen was getan.
Seitdem war die 400-Meter-Zeit für mich und auch für einige andere der Goldstandard, an dem man sich gerne maß. Kurz genug um Rückschlüsse auf die Grundschnelligkeit zuzulassen und lang genug um Aufschluss über die spezifische Ausdauer und der damit verbundenen Technik und so weiter zu geben. Es dauerte knapp anderthalb Jahre, bis ich das erste Mal die 400 Meter unter 6 Minuten zurück gelegt hatte. Der erste große Meilenstein. Mit (selbst handgestoppten) 5:47 sogar recht deutlich. Eine Verbesserung um weitere knapp 30 Sekunden -Achtung, Zeitsprung- benötigte knapp 3 Jahre (10 Sekunden pro Jahr). Klingt in den Anfängen nicht nach besonders viel, aber wäre es so noch 3 Jahre weiter gegangen, wäre ich überglücklich! Ging es aber nicht. Die Zeit, geschwommen bei den Lübecker Stadtmeisterschaften überrundet von Kindern, die Buchstäblich nicht einmal halb so alt wie ich waren, stand für mich knapp 3 Jahre unverändert als Bestzeit. Stagnation, teilweise sogar Rückschritt auf den 400 Metern zogen sich durch die nächsten 2 Jahre. Zumindest was diese bloßen Zeiten anging. Es tat sich was, wenn auch schleppend, fast unbemerkt. Die 1500-Meter-Zeit wurde von Jahr zu Jahr etwas verbessert, auch die Leistungen bei Langdistanzen hat sich um etwa 2 Minuten pro Jahr verbessert. Tagesform, Messungenauigkeit im Freiwasser, schön und gut, ein Trend war zu erkennen. Hier ein kleiner Blick auf die nackten Zahlen:
Auch in diesem Jahr hab ich mich hier und da unter die Läufer gemischt. Recht oft könnte man sogar meinen. Sechs 10-km-Läufe sind mir unter 35 Minuten gelungen, 2 Mal sogar unter 34. Die Saisonbestleistung lag läppische 5 Sekunden über meine Bestzeit - Das konnte sich sehen lassen. Eine für mich außergewöhnlich gute Bilanz. Auch im Halbmarathon, meiner Lieblingsstrecke, war ich 2 mal am Start, einmal siegreich, einmal ebenfalls nur 5 Sekunden über meiner Bestzeit. Auch im Rahmen der Triathlons lief es fast immer sehr gut. "Fast" heißt mit Ausnahme von meinem diesjährigen Ironman-Auftritt. Abgesehen davon rückblickend war es wirklich zufriedenstellend! Mit etwas mehr als 1800 km war das Jahr von Januar bis September (ergo 200 Monatslauf-km) auch nicht gerade mit enormen Laufumfängen gespickt. Aber der Coach versteht es dennoch die Form zum richtigen Zeitpunkt auf Vordermann zu bringen.
Ein kurzer Moment, eine Kurzschlussreaktion, die Ende letzten Jahres ihre Konsequenzen nach sich zog, verschob das Saisonende in diesen Jahr bis in den Oktober hinein: Auf dem Bildschirm war fett zu lesen: „10 Entries left“. Ich war auf der Website des Ironman Barcelona unterwegs. Ein Augenblick der Schwäche und ein knappes Jahr später befinde ich mich zusammen mit dem Biest aus Bargenstedt und einer Crew aus 4 tapferen Supportern im beschaulichen Städtchen namens Calella an der Mittelmeerküste wieder.
07.09.19 7:10 Uhr – Die Weltmeisterschaft der Triathlonmitteldistanz, die männlichen Profis wurden bereits vor 10 Minuten auf die Strecke geschickt. Alle weiblichen Starter, ob Profi oder Agegrouper, durften bereits gestern in den Genuss der 1,9 km langen glasklaren, angenehm warmen Schwimmstrecke im Mittelmeer, dem gut 91 km langen Ritt durch die atemberaubende Berglandschaft um Nizza und der 21,1 km langen Laufstrecke, die an der zuschauergesäumten Promenade entlang führt, kommen.
Die Regionalligasaison 2019 ist passé! Mit dem TSV Bargteheide konnten wir unseren zufriedenstellenden fünften Platz im stark besetzten Aufgebot der TRLN (Triathlon Regionalliga Nord) wiederholen. Wie auch vorletztes und letztes Jahr war es mir eine große Ehre im orangenen Dress der Bargteheider zu starten und vor allem: Es hat einen riesen Spaß gemacht!
Der finale Wettkampf der Saison in Bad Zwischenahn nahe Oldenburg wurde an zwei Tagen ausgetragen: Am Samstag Abend fand ein Swim & Run statt, bei dem alle männlichen Starter der Regionalliga gleichzeitig 500 Meter Schwimmen in Angriff nahmen und anschließend jeder "für sich" 3 km zu laufen hatte. Die Zeiten der ersten vier Teilnehmer eines jeden Teams wurden zusammenaddiert und als Grundlage für die Startreihenfolge und Zeitabstände für den Teamsprint (750 m / 27 km / 5,6 km - alles gemeinsam im Team) am Sonntag genommen. Samstag Abend lagen wir auf Platz 5, am Sonntag dann auf Platz 7 und am Ende der Saison wie gesagt auf Platz 5. Ein guter Indikator für die individuelle aktuelle (Schwimm- und Lauf-)Form ist dabei der Individualwettkampf - der S&R am Samstagabend... und hier lass ich mal Zahlen sprechen: 68.(!!) Schwimmzeit, schnellste Laufzeit - viel mehr ist dem wohl nicht hinzufügen. Die Radform scheint irgendwo dazwischen zu sein.
Wie ich bereits im Mai erwähnte, gehört der Halbmarathon zu meinen Lieblingsdistanzen beim Laufen, somit freue ich mich in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal die 21,0975 km unter die Füße zu nehmen. Also geht es nach 2012, 2013 und 2015 das vierte Mal nach Neustadt an der holsteinischen Ostseeküste. Früh am Morgen (für Sonntagsverhältnisse) setze ich mich aufs Rad und finde mich 80 Minuten später am vermeindlichen Veranstaltungsort wieder. Vergeblich suche ich nach irgendetwas, was nach einer Laufveranstaltung aussieht bis mir ein weiterer Teilnehmer über den Weg läuft und ebenso verwirrt wie ich zu sein scheint. Schnell finden wir heraus, dass der Startpunkt nach Pelzerhaken verschoben wurde. Naja, ein bisschen Zeit ist ja noch, also fahre ich noch 4 Kilometer weiter zum neuen Startpunkt - alles noch recht entspannt.
Viel los in den vergangenen Wochen. In recht kurzer Zeit standen 3 Regionalligawettkämpfe an, die ich einmal mehr im orangenen Dress des TSV Bargteheide bestreiten durfte. Nachdem ich beim Saisonstart in Hamburg Vierlanden geschont wurde, durfte ich nun in Hohenlockstedt bei Itzehoe für gute 20 Minuten alles geben. Das Format versprach Hochspannung, Dramatik und Laktatkonzentrationen jenseits von gut und böse: Eine Teamstaffel, bei dem jedes Teammitglied eines Supersprinttriathlon (300 m Schwimmen, 6 km Radeln und 2 km Laufen) absolvieren durfte. Als Schlussstarter mit einer Mischung aus etwas Pech und vor allem begrenzten schwimmerischen Fähigkeiten ist es mir leider nicht gelungen von der Windschattenfreigabe zu profitieren. Patrick übergab an mich auf Platz 8 in aussichtsreicher Position, zwei Sekunden hinter den Itzehoern. Mit aller Kraft probierte ich heranzuschwimmen, um vom Wasserschatten zu profitieren und zu hoffen, dass wir auf dem Rad gemeinsame Sache machen können. Leider gelang mir nichts davon. Ich durfte mein Rennen quasi allein bestreiten, hatte aber trotzdem Riesenspaß! Am Ende kam für uns der siebte Platz von 21 Teams heraus. Nach einem 13. Platz in Hamburg sind wir auch prompt ein paar Plätze in der Tabelle nach oben geklettert.
9. Juni 2019 - Die achte Ausgabe des 7TT steht vor der Tür. Sieben Jahre nach der Premiere, wo noch im Kanal geschwommen wurde, auf der Hüxwiese gewechselt wurde, und nachdem man zwei Jahre übergangsweise im Krähenteich, teilweise auch im Mühlenteich schwamm, präsentiert sich unsere Veranstaltung im neuen Gewandt. Die Wechselzone und damit das Zentrum des Geschehens ist ein paar 100 Meter weiter gezogen und befindet sich seither auf dem neuen Sportzentrum an der Falkenwiese. Geschwommen wird seit dieser Ausgabe im "Amazonas des Nordens", der schönen wenn auch trüben Wakenitz. Kurze Wechselwege, eine angenehme Wechselzone mit Kunstrasen und ein Zieleinlauf auf oder bei einer Tartanbahn runden das Ganze ab. Am Vortag noch mit beim Aufbauen angepackt geht es dann heute wieder für hunderte von Teilnehmern und auch für mich in den Wettkampfmodus. Selbst gemacht schmeckt's ja bekanntlich am Besten - also mal schauen... Auf der Speisekarte stehen heute unterschiedlichste Formate, unter anderem die Landesmeisterschaft über die Mitteldistanz, Teamstaffeln (4x ultrakurze Triathlons), "normale" Staffeln über alle Distanzen und und und... Ich habe mich für die Kurzdistanz entschieden.
Am Freitag klingelt der Wecker um 3 Uhr in der Frühe. Hinter mir liegt eine fast schlaflose Nacht, vor mir liegt eine recht stressige Anreise. Ewiges Warten bei der Gepäckaufgabe und beim Sicherheitscheck führen zu Zeitnot (um nur ein paar der Dinge, die nicht ganz glatt laufen zu nennen) und machen den Weg nach St. Pölten zu einem mentalen Stresstest. Am Ende hat dann doch im Wesentlichen alles hingehauen und ich kann mich für das Wochenende im idylischen Atzenbrugg, 22 km vom Wettkampfort, niederlassen. Entspannung kehrt in dem Moment ein, als ich das wunderschöne Heim meines freundlichen, hilfsbereiten Gastgebers betrete.
Da ich voller Vorfreude nun endlich vor meinem nächsten Halbmarathon stand, nutzte ich die Gelegenheit nochmal demütig zurückzublicken. Meinen allerersten Halbmarathon (mein zweiter Volkslauf überhaupt) bin ich am 16. Mai 2010 in Schwarzenbek gelaufen. Damals bin ich stolzer sechster in 1:35:00 h geworden. Seitdem bis zum heutigen Tag gehört der Halbmarathon definitiv zu meinen Lieblingslaufdistanzen, worauf man erstmal nicht unbedingt kommen würde, wenn man sich die Wettkämpfe meiner letzten Jahre ansieht. Meinen letzten offiziellen Halbmarathon bin ich 2017 bei den Landesmeisterschaften in Lübeck gelaufen, der vorletzte liegt nunmehr bald 4 Jahre zurück (August 2015). Im letzten Jahr habe ich noch in Grömitz den als Halbmarathon ausgeschriebenen Lauf freudig mitgenommen (welcher allerdings nicht akkurat geschweige denn amtlich vermessen ist und ein paar 100 Meter zu kurz ist).
Wie auch immer, was mir am Halbmarathon gefällt ist im Grunde schnell gesagt: Das Tempo ist nicht so unangenehm wie über 10 km oder weniger und die Länge ist wesentlich zuträglicher als zum Beispiel beim Marathon. 10-Meilen-Läufe schlagen übrigens in dieselbe Kerbe, sind aber doch recht selten (Die einzigen, bei denen ich war, waren im Rahmen des Airport Runs in Hamburg im September). Seit Schwarzenbek habe ich die 21,0975 km (+/-) glaube ich 13 Mal unter die Füße genommen. 9 Mal davon bin ich in unter 80 Minuten ins Ziel gekommen. Der nächste Streich sollte dann am 11. Mai in Itzehoe erfolgen.
Wie jedes Jahr findet am 1. Mai der Kaltenkirchener Stadtlauf statt, in diesem Jahr die 30. Ausgabe. Wie schon 2014, 15 und 17 findet auch dieses Jahr hier im beschaulichen Örtchen im Kreis Segeberg wieder die Schleswig-Holsteinische Landesmeisterschaft im 10-km-Straßenlauf statt.
Mein Training meiner letzten Wochen war irgendwo zwischen strukturiert und nach Lust und Laune. Für die Struktur sorgt in erster Linie das regelmäßige Schwimmtraining mit dem Verein und der Track Tuesday (Tempolaufprogramme unter Anleitung von Detlev). Im restlichen Wochenverlauf probiere ich dann noch häufig noch 1-3 Einheiten auf dem Rad zu absolvieren, allerdings selten viel mehr als 60K, dafür aber mit einem relativ hohen intensiven Anteil. Dem gegenüber steht die Lust und Laune, was sich unter anderem in der 300-km-Tour 12 Tage vor dem Stadtlauf äußert. Vor 3 Tagen durfte ich zudem auch im Rahmen einer Staffel die letzten 10 km des Hamburg Marathons laufen. Wer hätte da nein sagen können? Abgesehen von Kälte und viel zu viel Regen an jenem Tag hatten wir großen Spaß!
Pfingsten 2017: Es ist 5 Uhr am Morgen und es regnet wie aus Eimern. Ich fahre die Straße runter zu Tim, denn heute wollten wir unser großes Vorhaben in die Tat umsetzen und eine 300-km-Tour in Angriff nehmen, doch der Regen nimmt noch zu und die Wetterprognose zeigt, dass die Regenwolken uns verfolgen würden. Somit blasen wir die Tour ab und starten am Mittag zu einer etwas kleineren Tour mit einem Abstecher auf den Bungsberg (mit 167 Metern die höchste Erhebung Schleswig-Holsteins) und für ein Eis in Grömitz.
Im August starten wir einen zweiten Versuch und ziehen es durch. Es war episch! Lübeck, Puttgarden, Rödby, Gedser, Rostock, Wismar, Lübeck - so die "Eckepfeiler" dieser Tour. Start im Dunkeln, Ankunft im Dunkeln, zwischdurch ein Sturz mit Rippenprellung, aber angekommen. Diese Geschichte steht allerdings auf einem anderen Blatt... Datenaufzeichnung von damals: Ostseetour 2017
Heute vor genau 6 Monaten befand ich mich in wieder in Luft. Hinunterblickend auf die Insel, die von hier aus gesehen auf der anderen Seite der Welt liegt, zu der ich geflogen bin, um mich vom "Mythos Hawaii" selber überzeugen zu können. Was ist seitdem passiert? Nun, einige Dinge haben sich verändert, andere sind geblieben. Erfolg ist nicht immer geradlinig, in keinem Bereich des Lebens. Allgemeingültige Floskeln die jeder kennt... Aber so ist es nun mal.
Wie ging es nach Hawaii weiter? Die erste Woche nach der Ironman Weltmeisterschaft war erstmal komplett trainingsfrei. Kein Schwimmen, Radeln, Laufen oder Alternativsport. Die Woche drauf ging es dann zunächst erstmal wieder ins Wasser, später auch aufs Rad. Die dritte Woche nach dem Ironman Hawaii ging es dann auch schon langsam wieder mit dem Laufen los und ich habe die ersten richtigen Trainingseinheiten wieder durchgezogen. So kam ich dann mal mehr mal weniger wieder in den Fluss.
Was sich zur letzten Saison geändert hat, ist dass ich meine Trainingssteuerung wieder im Wesentlichen selber in die Hand nehme. Dabei hangel ich mich an gewissen Leitgedanken entlang: 80-90% des Rad- und Lauftrainings finden in der Regel deutlich unterhalb der geschätzten Stundenschwelle statt, 10-20% hingegen deutlich drüber. Wettkämpfe werden in aller Regel ungefähr in diesem Bereich durchgeführt, das lässt sich nicht vermeiden, bringt einen aber auch sicher in Maßen weiter. Ein toller Satz (sinngemäß wiedergegeben) ist, das was man erreiche, wenn man (zu viel) im Schwellenbereich trainiere, langfrsitig keine Verbesserung ist sondern eher eine Kultivierung der Grenzen.
Was unverändert ist, ist dass das Schwimmtraining wieder fest in den Händen unseres Vereinstrainiers Detlev ist. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung nicht nur als Schwimmtrainer sondern auch als Leichtathlet bitte ich ihn nun auch häufiger um Rat, wenn es um das Lauftraining geht. Das ist neu verglichen mit letzter Saison. Eine der Schlüsseleinheiten beim Laufen ist somit auch von Detlev vorgegeben. Erste Erfolge haben sich dadurch bereits eingestellt. Auch ein Trainingslager habe ich bereits hinter mich gebracht, wenn auch etwas widerwillig, habe ich mich dann doch irgendwann entschlossen, Simon Ende Februar bis Anfang März nach Mallorca zu folgen, nach 2016-2018 war es das vierte Mal in dieser Form.
2018 - Ein spannendes Jahr! Wie immer mit Höhen und Tiefen in allen Lebensbereichen, wobei in diesem Jahr eindeutig das Positive überwogen hat. 2018 war für mich unterm Strich ein wirklich gutes Jahr. Dafür bin ich sehr dankbar, im folgenden will ich mich aber ein mal mehr aufs sportliche Beschränken.
Dieses Jahr habe ich erstmals jemanden konsultiert, der mich mit Trainingsplänen versorgt hat. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war die eher verhaltenen Leistung im Jahr zuvor. Außerdem tut Veränderung gut und Vorgaben zu erfüllen, die nicht von einem selbst kommen, bergen eine neue Art von Motivation. Dieser jemand war Daniel Wienbreier aufs Wolfsburg, für mich persönlich je nach Saisonergebnissen Engel oder Sündenbock (zum Glück eher ersteres ;-)). Das Schwimmtraining war wiederum nach wie vor in Form von Vereinstraining zu gut 70% fest in den Händen Detlevs, dem besten Schwimmtrainers der Welt. Als Saisonhöhepunkt galt für mich der Ironman Hamburg Ende Juli mit dem konkret formulierten Ziel: WM Qualifikation. Hier ein paar Eckdaten aufgedröselt in Schwimmen, Radeln und Laufen:
Nach langer Zeit endlich gibt es den Anlass, das über 3 Jahre zusammengesparte Geld wieder zurück in den ewigen Kreis der Finanzwelt zu bringen: Die Ironman Weltmeisterschaft über die klassische Distanz im Triathlon: 3,86 km schwimmen im offenen Meer, 180,2 km alleine gegen den Wind (dazu später mehr) durch eine möglichst triste Landschaft radeln und, wenn man dann schon mal warm ist, noch ein Marathon als Absacker. 3 Jahre lang Öttinger statt Schampus und Wein aus Tetrapacks statt aus schnieken Glasflaschen oder gar Gläsern, aber so viel sei vorab verraten: Der Spaß hat sich gelohnt!
Nachdem ich mich Ende Juli am nahegelegenen Jungfernstieg in Hamburg qualifizieren konnte, darf ich dieses Mal eine etwas weitere Reise antreten, denn vor circa 40 Jahren kamen ein paar
Schnapsdrosseln auf die wahnwitzige Idee ein Multisportevent auf die Beine zu stellen, das möglichst weit weg von meinem jetzigen Wohnort ausgetragen werden sollte, so oder so ähnlich fiel die
Wahl dann auf Hawai'i. Danke dafür...
Da ich im Gegensatz zu den meisten Triathleten Geduld zu meinen Stärken (oder Schwächen?) zählen darf, fiebere ich allem voran bereits der etwa 28 stündigen Anreise entgegen. Begleitet von meiner
teuersten Yvi und meinem treuen Kumpanen Corni genieße ich die Reise, während meine Begleiter sie eher ertragen. Ich lese die kürzlich erschienene Bio meines Namensvetter sowie die aktuelle
Ausgabe der Triathlon, in der sogar meiner Wenigkeit ein Absatz mit Bild spendiert wurde (Vielen Dank!^^), vertreibe mir die restliche Zeit mit Filmen oder dem Blick aus dem Fenster, und die Zeit
über den Wolken vergeht - wie sollte es anders sein - wie im Fluge *Ba dum tss*.